Heute am 8. März feiern wir, zusammen mit der ganzen Welt den internationalen Tag der Frau. Vielerorts wird dieser Tag genuzt um sowohl die vielen Errungenschaften von Frauen weltweit zu feiern und an den geschichtlichen Kampf mutiger Pionier:innen für mehr Gleichstellung zu erinnern, als auch auf immernoch anhaltende geschlechtsbasierte Ungerechtigkeiten hinzuweisen.
Warum der 8. März?
Der erste nationale Frauentag geht schon auf das Jahr 1909 zurück und wurde in Amerika in ehren der Näherinnen, die ein Jahr früher ihre Arbeit niedergelegt hatten um für ihre Rechte einzustehen, ins Leben gerufen. Dieser Streik, der die Arbeiterbewegung in New York in Bewegung brachte war also der Anlass für den ersten „Women’s day“. 1911 wurde in einer Reihe europäischer Länder ein Frauentag gefeiert. Dies geschah am 19. März um der 48iger Revolution zu gedenken. Erst 1917 wurde der Tag der Frauen zu einer Internationalen Sache. Als Teil der Friedensbewegung protestierten russische Mädchen und Frauen gegen den Schrecken des ersten Weltkriegs. Der Protest fiel auf den letzten Sonntag im Februar nach dem Julianischen Kalender, der zu der Zeit noch in Russland galt. In Teilen der Welt mit dem Gregorianischen Kalender fiel dieser Tag auf den 8. März! Die Proteste in Russland trugen dazu bei, dass der russische Zar vier Tage danach abdankte und Frauen gleichermaßen das Wahlrecht gewährt wurde. Ein riesiger Erfolg! Im folgenden Jahr nutzten viele Menschen in Europa den 8. März um Solidarität mit den russischen Aktivist:innen zu bekunden und Kritik am Krieg zu üben.
Braucht man den Weltfrauentag heutzutage noch?
Die Antwort darauf ist ein kurzes aber schmerzvolles: Ja! UNO Generalsekräter António Guterres warnt, dass „Die über Jahrzehnte erzielten Fortschritte vor unseren Augen [verschwinden].“ Ihm zufolge rückt die Gleichstellung von Mann und Frau in immer weitere Ferne, in 300 Jahre weite Ferne um genau zu sein. Keine schönen Aussichten, doch selbst der Global Gender Gap Report, der jährlich vom World Economic Forum (WEF) durchgeführt wird geht davon aus, dass es mindestens 132 Jahre dauern wird um den Geschlechter „Gap“, also den Spalt zwischen Mann und Frau zu schließen. Probleme die zu diesen Zahlen führen sind z.B. die unfaire Bezahlung der Frau (Stichwort Gender Pay Gap), die wieder steigende Müttersterblichkeit oder der Rechtsdruck in vielen Ländern, der zu systematischer Unterdrückung weiblicher Bürgerinnen führt. Es gibt noch viel zu tun!
Wie feiern und gedenken wir an diesem Tag?
- Vielerorts werden Blumen an Frauen bzw. FLINTA* Personen verschenkt
- In Berlin und Meckenburg-Vorpommern ist der 8. März ein gesetzlicher Feiertag
- Dieser Tag ist Anlass für Aktivismus, Protest und Aufklärung, weshalb viele Feminist:innen an diesem Tag auf die Straße gehen
- An vielen Schulen und Universitäten gibt es Stunden und Lesungen rund um das Thema „Euquality“ (Gleichstellung)
Wir, die Redaktion von HermannDigital wollen den Tag nutzen um uns bei den Frauen die uns inspiereren zu Bedanken. Deshalb hier ein paar Beispiele von Frauen die unser Leben geprägt haben:
Meine Omi
Meine Oma ist die Person die mich inspiriert. Sie kocht ,am besten sie näht, am besten ihren ganzen Alltag macht sie sogar am besten. Sie ist die beste. Happy Women’s day 😉
Aylin
Mein Vorbild Frau Heuser
Bei mir ist es definitiv meine alte Grundschullehrerin, Frau Heuser. Ich kann nicht wirklich sagen, ob sie mich wirklich inspiriert oder mein Vorbild ist, aber ich finde sie sehr bewundernswert. Irgendwie habe ich mich so gefühlt, als wäre sie ein weiteres Elternteil, dass auf mich aufpasst, denn zu der Zeit, habe ich mich nicht so wohl in der Gegenwart meiner Eltern gefühlt und wurde auch von ihnen ignoriert. Deswegen war sie für mich umso wertvoller. In welcher Beziehung stehe ich mit dieser Person? Wie gesagt, war sie meine alte Lehrerin in der Grundschule. Ich würde sie als eine hilfreiche, nette und kümmernde Person beschreiben. Vor allem weil ich einmal einen Nervenzusammenbruch in der Schule hatte, weil ich mir mitten in der Nacht die Frage gestellt habe, ob meine Eltern irgendwann zu sterben werden und ich das dann realisiert habe, und sie mir geholfen und mich aufgemuntert hat =)
Lotta
Minerva McGonagall!!
Dieser Artikel ist an meinem größten Vorbild gerichtet: Minerva McGonagall (von Harry Potter). Ich finde das Minerva McGonagall eine sehr inspirierende Frau ist, weil sie sehr weise und eine mega gute Anführerin ist und sich um ihre Schüler wie Kinder kümmert. Wenn ich Professor McGonagall in Adjektiven beschreiben würde, sind es schlau, gutherzig, mutig weise und loyal. Ich möchte so gerne wie Minerva McGonagall sein, weil sie auch noch in ihrem Alter sehr fit ist und ich auch gerne als gutherzige und weise Lady enden möchte.
Melina
Benim Annem (Meine Mutter)
Die Frau die mich am meisten inspiriert ist meine Mutter. Sie hatte es nicht immer leicht im Leben, aber sie behielt sich immer die Mentalität „Her işde bir hayir vardir“, was soviel heißt wie „Alles hat am Ende einen Grund“. Meine Anne (türkisch für Mutter) ist eine Kämpfernatur, stark wie eine Löwin und auch genauso fürsorglich. Sie ist in der Türkei geboren und aufgewachsen, in einem kleinen Dorf nahe der Stadt Iskenderun, das leider heute mitten im verwüsteten Erdbeben-Gebiet liegt. Meine Mutter erzählt sehr gern von ihrer Kindheit, die sie vor allem in der Natur, auf dem Feld meiner Großeltern und die Schaafe und Rinder hütend am Strand verbrachte. Aber für sie war immer klar, dass sie lernen möchte, und zwar so viel wie möglich. Um in die Schule gehen zu können und das auch nach der Grundschule, fuhr sie jeden Tag mit einem „Dolmuş“, einem kleinen Sammelbus, der meistens mit offener Tür fährt in die nächstgrößere Stadt. Meine Familie hatte damals nicht besonders viel Geld, meine Oma arbeitete von morgens bis abends auf dem Feld und Mama und ihre vier Geschwister halfen oft bei der Ernte von z.B. Tabak Blättern. Meine Mutter hatte oft gerade genug Geld um mit dem Bus zur Schule und zurück zu kommen, nicht selten dufteten die frischen Simits und der heiße Çay, den die Männer in der Mittagspause verkauften verlockend, ohne, dass sie das Kleingeld gehabt hätte sich eine türkische Leckerei zu kaufen. Das klingt für uns vielleicht traurig, aber ich finde es so bewundernswert wie meine Mutter von ihrer Kindheit und Jugend erzählt. Immer schwingt eine gewisse Dankbarkeit, mit während sie lächelnd davon erzählt wie ihre Mutter, meine Anne Anne gerecht das Fleisch oder die Milch zwischen den Geschwistern aufteilte. Außerdem war meine Anne schon früh eine Feministin, auch wenn sie wahrscheinlich nicht mal wusste was dieses Wort bedeutet. Das zeigt sich vor allem darin, dass sie immer die Fußbälle der Jungs, die sie beim Spielen ausschlossen platzen ließ. BUMM! Tja, das ist meine rebellische Mom. Aber das wirklich bewundernswerte an meiner Mutter ist ihre Vielseitigkeit. Sie ist fürsorglich, sie ist sanft aber auch stark. Ich möchte irgenwann genauso sein wie sie.
Maria
Welche Frau genießt deine Bewunderung? Schreib es uns doch gerne in die Kommentare!